Servus,
Mann-O-Mann!!!!! Das war doch wirklich ein Auftakt nach Maß, zunächst mal einige Kleinigkeiten am Rande:
- geiles Starterfeld!
- riesige Unterschiede im Top-Speed
- Probleme mit der Zeitnahme am Sonntag, deswegen so ein Chaos in der Übertragung
Der Mittwoch:
Am Mittwoch konnten wir endlich Track-Time mit unserem neuen Auto genießen! Am Anfang mussten wir die ganzen Systeme checken, um sicher zu gehen dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Das Auto fühlte sich bereits auf den ersten Metern recht gut an, leider gab es aber ein Problem mit der Servolenkung - diese war ein wenig zickig und bockte regelmäßig in den schnellen Ecken, was eine schemrzhaften Muskelkater zur Folge hatte.... Wir waren allerdings mit den Erkenntnissen und der Behebung einiger Kleinigkeiten sehr zufrieden und konnten uns gut auf das Auto einstellen.
Der Donnerstag:
Der Donnerstag war ziemlich langweilig, da wir nicht fahren konnten und so blieb uns nicht viel übrig als uns die Zeit mit Besorgungen zur vertreiben. Zusammen mit Christoffer Nygaard sind wir in den Baumarkt gefahren, um Heizlüfter für das Büro vom Chef, sowie Gummiseile für die Sitzgurte zu kaufen. Am Nachmittag waren wir dann noch bei der Dokumentenabnahme und bei der Inspektion unserer Klamotten (Anzug, Unterwäsche, Schuhe, Handschuhe, Helm und Hans). Der Tiefpunkt dieser Prozedur war dann das Wiegen - während Ferdi mit 72,5 kg in voller Montur auf die Waage brachte, schnellte die anzeige bei mir auf stolze 91,0 kg hoch, was wahrscheinlich nur vom Albert v.T.u.T. übertroffen wurde. Sicherheitshalber bin ich dann am Freitag nochmals zum Wiegen und hatte dann noch 89,0kg was dann schon wieder halbwegs in Ordnung war...
Der Freitag:
Am Freitag sind wir dann zum ersten Mal mit offiziellen Rundenzeiten konfrontiert worden. Im 1. Training war es verregnet und wir hatten keine Chance unsere Hinterreifen auf Temperatur zu bekommen, die Rundenzeit waren entsprechend schlecht, wie der Grip. Wir haben im Debriefing beschlossen unser Fahrwerk umzubauen, um Referenzwerte zu bekommen. Diese Änderung im Fahrwerk fühlte sich im 2. Training, welches trocken war, ziemlich gut an und wir konnten sehr konstante Rundenzeiten bis zum Ende fahren. Schön langsam bekam ich dann auch ein richtig gutes Gefühl für die Grenzen des Autos und wie es sich dort verhält. Mit steigendem Vertrauen wurden auch die Rundenzeiten immer Besser. Einzig der Top-Speed bereitete uns große Sorgen, dort fehlten uns auf die schnellsten Autos bis zu 20 km/h.
Anschließend ging es in die Qualifyings und Ferdi markeirte mit einer 1.29,7 eine ziemlich gute Zeit für die Einstufung unseres Fahrzeugs, teilte mir aber sofort beim Aussteigen mit, dass da schon noch was zu holen wäre. Ich habe dann wirklich meine Arschbacken zusammen gekniffen und mit einem Husarenritt eine 1.29,3 geschafft. Leider reichte das aber nur für P27, bei Ferdi immerhin P20.
Das war natürlich kein Einstand wie wir ihn uns gewünscht hätten, aber wir wussten um unsere Einstufung und wurden entsprechend am Folgetag vom ADAC/DMSB mit der freudigen Nachricht überrascht, dass wir 40kg ausladen dürfen.
Der Samstag:
Am Samstag stand dann das erste Rennen an und das Wetter machte es wirklich schwer, sich für den richtigen Reifen zu entscheiden. Wir haben leider die falsche Entscheidung getroffen auf Regenreifen zu starten, somit war das Rennen praktisch schon gelaufen. Dass das Fahrzeug dann beim Fahrerwechsel nicht mehr Ansprung und ich keinen Meter fahren konnte war wirklich schade, da jeder Meter wichtig ist.
Der Sonntag:
Am Sonntag war das Wetter viel freundlicher und es war klar, dass auf Slicks gestartet würde. Als ich in der letzten Kurve meine Position im Grid eingenommen hatte fuhren die Führungsfahrzeuge bereits mit Vollgas los, da die Ampel aber Rot blieb kam es zu einer Art "Stau" und einige mussten auf die Wiese ausweichen. Vor mir bildete siche eine Wand an GT3-Traumautos und ich blieb einfach mal dahinter, um eventuellen Drehern oder Kollisionen aus dem Weg zu gehen. Erstaunlicherweise passierte aber nicht viel und ich kam ganz gut durch die ersten Kurven. Zu Beginn des Rennens hatte ich die Bremsbalance zu weit nach hinten gestellt und hatte massive Probleme die Bremspunkte zu treffen, dies führte dazu, dass ich einige Positionen hergeben musste, was super frustierend war. Mehrere Kontakte mit Gegnern machte das Ganze nicht besser und als mich dann der Camaro mit einem sehr optmistischen Bremspunkt in Kurve 3 rammte und anschließend vorbei ging, wusste ich dass das sehr viel Zeit kosten würde, da der Camaro einzig vom Speed auf der Geraden auf Rundenzeiten kommt, während er einem Fahrzeug wie dem Aston Martin in den Kurven im Weg steht. Ich fuhr also einige runden hinter dem Camaro, was mich ungefähr eine Sekunde pro Runde kostete. In der letzten Kruve vor Start und Ziel bremste der Camaro aufgrund von abbauenden Reifen ca. 10 Meter früher als ich, diese Gelegenheit wolle ich nun endlich nutzen, um wieder freie Bahn zu haben und stach ebenso optimistisch wie vorher der Camaro innen rein. Leider tat Charlie Geipel im Camaro das Gleiche und es kam zu einer Kollision, welche dazu führte dass er sich drehte und ich eine 5 Sek. Zeitsrafe vor dem Fahrerwechsel absitzen musste. Charlie und ich haben uns nach dem Rennen die Hände geschüttelt und wir hoffen beide, dass wir uns im Laufe der Saison nicht mehr so nahe kommen müssen - that's racing! Vor dem Boxenstopp unterlief mir dann auch noch ein dummer Fahrfehler, welcher in einem Dreher endete, was uns nochmal ca. 30 Sek. gekostet hat und somit war dieses Renn praktisch auch schon wieder gelaufen! Ferdinand hat dann in der 2. Rennhälfte richtig aufgedreht und uns noch bis auf P15 gebracht, da waren richtig geile Überholmanöver dabei - Respekt Ferd'l. Zum Zeitpunkt meines Drehers war ich ca. 5 Sekunden hinter dem Mercedes von Arnold Margaritis, welche das Rennen auf dem 9. Platz beendet haben. Vielleicht wäre P10 noch drin gewesen und ein Pünktchen, aber letztes Jahr haben wir 5 Rennen keine Punkte eingefahren und trotzdem dem Vize-Titel geholt, wir müssen also ab jetzt fehlerfrei fahren, um noch Chancen zu haben.
Das Team hat einen richtig guten Job gemacht und ich möchte mich dafür bedanken. Angesichts der wirklich späten Auslieferung der Fahrzeuge und der kurzen Zeit, die uns und dem Team zur Vorbereitung der neuen Autos blieb, haben wir uns ganz gut aus der Affäre gezogen!
VIELEN DANK!
Ich möchte an dieser Stelle den Siegern der beiden Läufe gratulieren und freue mich schon auf spannende Rennen in Zandvoort, wir bleiben motiviert und arbeiten hart, um wieder jubeln zu können!
Anbei findet ihr noch ein paar Bilder zum Wochenende, zum Vergrößern einfach anclicken!
Drive hard, Party Hard, Play Hard or go HOME!
Joe